Stellungnahme zu Schließungen der Sparkassen-Filialen

Stellungnahme der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Nettetal, Renate Dyck, zu den beabsichtigten Schließungen der Sparkassen-Filialen in Nettetal:

„Mit großem Bedauern und fast schon Entsetzen habe ich die Entscheidung zur Kenntnis genommen, die Filialen in Schaag und Hinsbeck zu schließen. Als wir vor ca. 20 Jahren nach langem Ringen in den Fraktionen im Rat der Stadt die Fusion der selbständigen Sparkasse Nettetal mit der Sparkasse Krefeld beschlossen, konnten wir davon ausgehen, dass auch für die Zukunft ein Mindestmaß an Serviceleistungen erhalten bleibt. Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten, muss der öffentliche Auftrag und die Verantwortung für die Menschen in ihrem Einzugsgebiet im Mittelpunkt der Entscheidungen der Sparkassen stehen. Diese Verantwortung für das Gemeinwohl ist offensichtlich aus dem Blickfeld der heutigen Entscheider gefallen. Die Sparkassenorganisation ist keine Deutsche Bank und keine Commerzbank, deren Interessen ausschließlich wirtschaftlicher Natur sind.

Für Schaag und Hinsbeck bedeutet die Schließung der jeweiligen Filiale ein tiefer Einschnitt in das soziale Gefüge des jeweiligen Stadtteils. Ein Beispiel , wie es problematischer nicht werden kann:

Eine alte Dame wohnt in Bruckrath, geht mit ihrem Rollatur zur Bushaltestelle und fährt zum Hubertusplatz. Von dort geht sie den kurzen Weg zur Sparkasse. Sie erledigt ihre Bankgeschäfte, hebt Geld ab, macht Überweisungen, oft mit Hilfe des freundlichen Personals und fährt zurück. Sie hat kein Internet und kein Smartphone, mit über 80 wird sie den Umgang nicht mehr lernen. Wie soll sie in Zukunft  ihre Dinge erledigen? Dem Rat des Ortsvorstehers folgen und nach Breyell fahren oder doch noch ein Smartphone anschaffen? Traumtänzerei desjenigen, der an der Wirklichkeit der Menschen in seinem Ort vorbei lebt.

Von diesen Beispielen gibt es viele in Schaag und Hinsbeck. Wir fordern den Vorstand und den Verwaltungsrat der Sparkasse Krefeld auf, die Entscheidung zugunsten eines enger geknüpften Service-Netzes noch einmal zu überdenken.“

Renate Dyck

Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Nettetal

Kommentare sind geschlossen.